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Industrielles Färbeverfahren nutzt pflanzliche Abfälle

Chemieforschende der ZHAW haben ein neues, nachhaltiges Färbeverfahren entwickelt. Damit ist es nun erstmals möglich, Textilien auch in industriellem Massstab mit Farben aus lokalen Lebensmittelabfällen zu färben. Eine erste Kleinserie aus Leinen ist bereits produziert.

Eine Forschungsgruppe von Chemikerinnen und Chemikern der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) bereitet der Industrie den Weg für natürlich gefärbte Textilien. Denn bisher setzt sie nur synthetische Färbemittel ein. Nun wurde am ZHAW-Institut für Chemie und Biotechnologie in Wädenswil ein Färbeverfahren entwickelt, das lokale pflanzliche Lebensmittelabfälle nutzt. Es trägt den Namen Local Colours.
Dafür wurde Angaben der Hochschule zufolge im Labor zunächst die Farbe aus den verwendeten Rohstoffen wie Zwiebelschalen extrahiert. Dann wurde der Färbeprozess so lang perfektioniert, bis ein zufriedenstellendes, einheitliches Ergebnis erzielt wurde. Zugunsten der Nachhaltigkeit verzichteten die Forschenden darauf, einen immer exakt gleichen Farbton zu reproduzieren. Stattdessen wird die Farbpalette durch saisonale pflanzliche Rohstoffe definiert.

Diese Machbarkeitsstudie wurde von der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, Innosuisse, gefördert. Im Rahmen eines vom Bundesamt für Umwelt unterstützten Folgeprojekts wurde eine erste Kleinserie aus Leinen produziert. Dafür arbeitete das Team mit erfahrenen Schweizer Betrieben zusammen: Leinengarnhersteller SwissFlax, der Walliser Spezialist für Pflanzenextraktion Mediplant sowie die Färberei Johann Müller AG und die Strickerei Urs Landis Strickwaren, beide aus dem Aargau.
Die dabei entstandenen Pullover, Schals, Decken, Küchen- und Badetücher können bei einer Schwarmfinanzierungskampagne auf der Schweizer Plattform wemakeit erworben werden. Mit den erhofften Einnahmen von 15’000 Franken soll die weitere Forschung und Produktion ermöglicht werden, erklärt Team-Leiter Achim Ecker. „Denn so können wir die Local Colours-Farbpalette für eine nachhaltige industrielle Textilfärbung bald mit weiteren lokalen und pflanzlichen Farbstoffen aus Lebensmittelabfällen erweitern.“

News aus dem Standortförderungs-Netzwerk – wirtschaftsraum-zuerich.ch.

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